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1. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 62

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
62 Die deutsche Kaiserzeit 919 —1260. mußte die letzte Feste der Christen im heiligen Lande, Akkon, geräumt werden. Die geistlickikn Auch die geistlichen Ritterorden mußten nun das Feld ihrer Tätig-' feit anderswohin verlegen. Der deutsche Orden hatte schon vorher die Eroberung Preußens begonnen; der Sitz des Ordensmeisters wurde die hochragende Marienburg an der Nogat. Der Johanniterorden siedelte zuerst nach der Insel Rhodus, später, als ihn der türfische Sultan Suleiman in der Reformationszeit von dort vertrieb, nach Malta über. Dort hat der Orden geherrscht, bis Napoleon auf seiner Fahrt nach Ägypten die Insel besetzte. Der Tempelorden fand ein frühes Ende. Er reizte durch seinen Reichtum die Habgier des Königs Philipp des Schönen von Franf-retch; von diesem gedrängt, hob zu Beginn des vierzehnten Jahrhunderts der Papst den Orden auf. Deittschland im dreizehnten Jahrhundert. Das Lehns- z 8 67. Das Rittertum. In jenen Jahrhunderten beherrschten das tücf Clt Lehnswesen und das Rittertum bei den Nationen des Abendlandes alle Verhältnisse des Lebens. Das Lehnswesen bestand, wie wir wissen, darin, daß Grundstücke, Grafschaften, Rechte jeder Art von dem obersten Lehnsherrn, dem König, den Belehnten gegen einen Eid der Treue und des Gehorsams verliehen wurden. Zunächst galt die Belehnung nur für die Person des Belehnten; aber im Laufe der Zeit war die Anschauung allgemein geworden, daß die Lehen zu erblichem Besitz verliehen würden. Der Belehnte sonnte die Lehen wieder an andere verleihen. Der Lehnseid verpflichtete vor allem dazu, dem Lehnsherrn im Kampfe bewaffnet, beritten und mit einem reisigen Gefolge beizustehen. Also konnten nur Ritter belehnt werden. Diese bildeten jetzt die Heere; die Bauern, die zur Zeit Karls des Großen so schwer unter der Last der Wehrpflicht gelitten hatten, wurden jetzt nur in Notfällen, zur Landesverteidigung, aufgeboten. Es war eine scharfe Scheidung der Nation in einen Wehr st and, welcher herrschte, und einen Nährstand, welcher beherrscht wurde, eingetreten. Der ritterliche Dieser ritterliche Berufsstand bildete den Adel der Nation; damals Sl6ei" saniert die Geschlechtsnamen und die Wappen auf. Die Kreuzzüge, in denen deutsche neben französischen, italienischen, englischen Rittern fochten, hatten bewirkt, daß sich die Ritter der gesamten abendländischen Christenheit als eine große Genossenschaft mit bestimmten Bräuchen und Sitten und mit Ritterliche gemeinsamen Pflichten fühlen lernten. Auch eine besondere ritterliche Er-wun8-sie^ung 6iibete au§ Wer eines Ritters Sohn war und sich dem

2. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 167

1902 - Karlsruhe : Lang
— 167 — und eroberte einen großen Teil des Peloponnes, der heutigen Halbinsel Morea. In jener Zeit wurde auch in den meisten griechischen Landschaften die Königsregierung abgeschafft, und freie Gemeinwesen wurden eingerichtet. Seither wurde der Name Hellenen als Bezeichnung der Nation gebräuchlich. Vor dem Jahre 500 vor Christi Geburt hatten die einzelnen Landschaften und Stämme der Hellenen für sich gelebt und mit ihren Volksgenossen nur wenig Verkehr gehabt. Nur bei den großen Nationalfesten, die von Zeit zu Zeit an verschiedenen Orten abgehalten wurden, kamen die Hellenen von überallher zusammen, sogar aus den Kolonien, die im Verlaufe der Zeit in Kleinasien, Asrika, Sizilien und Italien gegründet worden waren. Das am meisten besuchte Nationalist, die sogenannten Olympischen Spiele, wurde zu Olympia, im westlichen Teile des Peloponnes, alle vier Jahre abgehalten. Mit religiösen Feierlichkeiten zu Ehren des Zeus waren Wettkämpfe im Lauf und Wurf, im Ringen und Springen, fowie großartige Wagenrennen verbunden. Die Sieger in den Wettkämpfen erhielten Ölzweige und wurden überall, wo sie mit Hellenen zusammenkamen, hochgeehrt. 2. Von dem spartanischen Staate. Die südöstliche Landschaft des Peloponnes hieß Lakonien. Sie war westlich von dem rauhen Gebirge Taygetns begrenzt und von dem Flusse Eurotas durchströmt, an dem die vornehmste Stadt, Sparta, lag. Als die Dorier in Lakonien eindrangen, unterwarf sich ihnen ein Teil der achäischen Bevölkerung durch friedlichen Vertrag, ein anderer Teil dagegen leistete bewaffneten Widerstand. Die ersteren behielten ihre Freiheit und einen Teil ihrer Ländereien, die letzteren, so viele ihrer den Kamps überlebten, wurden zu Sklaven gemacht und erhielten den Namen Heloten. Ans dem eroberten Ackerlande wurden 9000 Güterlose gemacht für die erobernden Dorier, die fortan die herrschende Klaffe in Lakonien waren und in Sparta wohnten, woher sie den Namen Spartaner erhielten. Ihre Güter waren unteilbar und burstcu nicht verkauft werben. Um das Jahr 900 waren mancherlei llnorbmmgen und Parteiungen in Sparta eingerissen. Damm forberten die Spartaner ihren Mitbürger Lykurg auf, zur Herstellung einer neuen Ordnung Vorschläge zu machen. Durch Lykurg erhielt Sparta eine Verfassung, welche über 600 Jahre bestaub. An der Spitze des Staates stauben zwei Könige; die Gewalt berfelben war eingeschränkt durch den „Rat der Alten", der aus 28 unbescholtenen, mindestens 60 Jahre alten Männern bestand. Die Volksversammlung, an der alle Spartaner teilnahmen, entschied über

3. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 82

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
82 Wege zu rumen. Um den Sohn zu retten, zog die Mutter mit dem Knaben nach einem Dorfe in der Nhe Moskaus, wo er zu einem krftigen, hochstrebenden Jngling heranwuchs. Durch den Umgang mit wohlgebildeten Auslndern wurde seine Lern- und Wibegierde befriedigt und der junge Zar im stillen Tr seine sptere hohe Stellung vorbereitet. Er lernte die deutsche und holln-dische Sprache kennen, hrte von den Sitten und Einrichtungen der gebildeten Völker des westlichen Europas, und es erwachte in dem jungen Herrscher der lebhafte Wunsch, auch seine Untertanen dereinst auf eine gleiche Stufe der Gesittung und Bildung zu erheben. Unter Leitung des Schweizers Lefort, der bedeutende militrische Kenntnisse besa, bildete er sich eine Leibgarde' Poieschni, d. i. Kameraden, die ganz nach europischer Weise ein-gerichtet und eingebt wurde. Lefort war der Hauptmann dieser Truppe, Peter selber trat als Gemeiner ein und brachte es bis zum Range eines Leutnants! Diese anfangs kleine Schar, die nach und nach zwei Regimenter ausmachte, wurde die Pflanzschule der russischen Garde, die die Macht der Strelitzen brechen' die herrschschtige Sophia strzen und den Grund zu Rulands Kriegsruhm legen sollte. Als Sophia durch die Strelitzen einen neuen Angriff ans das Leben des jungen Zaren machen lie, schlug er den Angriff mit Hilfe seiner Kameraden" und Freunde nieder, sperrte seine Schwester in ein Kloster und bernahm als siebzehnjhriger Jngling die Alleinherrschaft. 2. seine Regierung. Das Hauptstreben Peters war daraus gerichtet, Rußland zu einer europischen Gromacht zu erheben. Zu diesem Zwecke wollte er sein Land, das sich noch im Zustande asiatischer Barbarei befand, nach dem Muster eines Kultur st aates umgestalten und ihm durch die Gewinnung des Schwarzen und Baltischen Meeres eine ein-Jiitr-eiche Stellung im Rate der Völker Europas verschaffen. Zur Erreichung dieses Zieles verbesserte er das Heer, schuf eine Flotte, entri den Trken die Stadt Asow an der Mndung des Don und erhielt so den Schlssel zum Schwarzen Meere. Er schickte junge Russen zu ihrer Aus-bildung nach Deutschland, Holland und Italien, zog europische Offiziere, Gelehrte, Knstler und Handwerker ins Land, fhrte europische Kleidung und Sitten ein und errichtete hhere und niedere Lehranstalten. Weil ihm bei diesen Neurungen die Geistlichen hindernd in den Weg traten, machte er sich selber zum Oberhaupte der russisch-griechischen Kirche. Um die abendlndischen Einrichtungen mit eigenen Augen zu sehen, unternahm Peter eine Reise durch Preußen, Hannover und Holland. Fr alles zeigte er ein lebhaftes Interesse, berall besuchte er die Werksttten und Zimmerpltze, und in Zaandani bei Amsterdam soll er als gewhnlicher Zimmermann unter dem Namen Peter Baas auf einer Schiffswerft gearbeitet haben. Amsterdam mit seinem lebhaften Handel, seinen Schiffen und Schleusen, seinen Soldaten und Maschinen war ihm eine ganz neue Welt. Von Amsterdam reiste er nach England, wo besonders das englische Seewesen seine Aufmerksamkeit und sein Staunen erregte. Tchtige Männer, besonders erfahrene Seeleute, nahm er in seinen Dienst und schickte sie nach Rußland. Dann ging die Reise der Dresden und Wien nach der Heimat zurck, wo auf Anstiften seiner Schwester ein neuer Aufstand ausgebrochen war. Die

4. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 84

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
84 Mittlere Geschichte, durch welche Gott seine Sache langsam, aber herrlich hinausführt. So verwandelt sich stets die Gestalt der Erde, bis diese selbst ihrem Moder heimfällt und dann aus der neuen Erde alle Böller in der Klarheit des Lichtes Jesu waudeln. Mittlere G e s ch i ch ! r. 1 Die Völkerwanderung. 1. Die Germanen § 35. Die ganze Breite des mittleren Europa war bisher außer dem Bereiche der Weltgeschichte geblieben. Es tummelten sich in derselben zahllose Völkerschaften umher, deren hauptsächlichste die sogenannten Germanen oder Deutschen waren. Sie kamen einst aus Mittelasien und zeigen sich durch ihre Sprache verwandt mit den Ariern in Persien und Indien. Deutschland selbst sah noch ganz anders aus als jetzt. Zwischen ungeheuren Wäldern und mächtigen Sümpfen wohnte aber ein kräftiges Geschlecht, dessen Tapferkeit, Redlichkeit und eheliche Treue die Römer rühmen mußten. Die Germanen hatten keine Städte, die nannten sie nur Käfige und Kerker, sie wohnten in Dörfern und vereinzelten Höfen, innerhalb deren der Familienvater unumschränkter Herr war. Sie hatten Häuptlinge, unterschieden sich in Edle, Freie und Leibeigene; und bei allgemeiner Kriegsuoth rief man einen sogenannten Heerbann aus, zu dem jeder Waffenfähige sich stellen mußte, und dem nicht selten auch Weiber und Kinder folgten. Ihre Religion war einfach, verehrt wurden besonders die Geister der abgeschiedenen Helden. Der oberste Gott hieß Wodan. Götzen waren nur wenige da, und statt der Tempel heilige Haine. Opfer, auch

5. Lehrbuch der allgemeinen Erdkunde - S. 286

1836 - Leipzig : Schumann
286 Allgemeine Erdkunde. Namen. In Deutschland heißen sie in mehren Staaten, z. B. Preußen, Barern, Oesterreich, Landwehr, in anderen Bürger- garden, z. B. Kurhessen, Sachsen, Braunschweig; in noch ande- ren Landern, z. B. den Bereinigten Staaten von Nord-Amerika, Miliz, in Spanien Urbanos oder Nationalmiliz, in Nord- niederland Schuttery, m Frankreich Nationalgarde, in Eng- land Peomanry. Bei den barbarischen Völkern ist jeder erwach- sene Mann Krieger und verpflichtet, in's Feld zu rücken. Ist ein barbarisches Volk zugleich ein Nomadenstamm, so hat es nur Rei- terei. Mehre halbcivilisirte Staaten, wie die Türkei, Persien, Ae- gypten, halten seit mehren Jahren einen großen Theil ihrer Armeen ganz auf europäischem Fuße, und haben eine bedeutende Anzahl von französischen, englischen und deutschen Offizieren und Ingenieu- ren in ihrem Dienste. — Ein Platz, der in einem solchen Zustande ist, daß er mit Erfolg der Belagerung eines feindlichen Heeres län- gere Zeit Widerstand zu leisten vermag, heißt eine Festung. Die denselben vertheidigende Truppenmacht nennt man Besatzung. §. 1174. Die Kriegsmarine eines Staates besteht aus einer Anzahl von Kriegsschiffen, welche die Flotte bilden. Die auf einem Schiffe befindliche, aus Marinesoldaten und Matrosen bestehende Mannschaft heißt dessen Equipage. Die Kriegsschiffe sind entweder Linienschiffe, die in Seeschlachten in Linie auf- gestellt werden, oder Fregatten, Corvetten, Briggs, Gve- dette n, Kutters oder Galeeren, welche Ruder und «Leget zu- gleich haben, oder Bombardierschaluppen, Brander rc. Der Rang eines Schiffes richtet sich nach der Anzahl von Kanonen, welche es führt. Die Linienschiffe führen von 50 oder 60 bis 100, 120 ja bis zu 140 Kanonen; die Fregatten bis zu 64. Eine aus weniger als 15 Fahrzeugen bestehende Flotte nennt man Flottille oder Geschwader. Befestigte Plätze mit Häfen, in welchen Kriegs- schiffe einlaufen und stationirt sind, nennt man Kriegs Häfen. §. 1175. Ein gebirgiges Land bietet dem Feinde, der es angreifen will, immer große Schwierigkeiten dar; die zu demselben führenden Pässe und Schluchten sind schwer zu passiren, jeder Berg ist gleichsam eine Festung, jedes Thal ein Zufluchtsort, wie wir ge- genwärtig in den baskifchen Provinzen sehen, und wie es mehrmals in Tyrol, der Schweiz und Norwegen der Fall war. Gebirgsläw- der, in denen die Civilisation auf einer niedrigen Stufe steht, be- herbergen insgemein zahlreiche Räuberbanden, weil diese sich leicht verbergen und in steilen, unzugänglichen Gegenden Schutzs suchen können; wie in einigen Theilen Italiens, in den türkischen Ländern, Persien, rc. — Gebirgsvölker und solche, die auf Hochebenen wohnen, sind fast immer kräftiger und energischer als die im flachen Lande lebenden. Daher sind diese letzteren so häufig eine Beute der erste- ren geworden; das große China z. B. ist von einer Handvoll Mon- golen unterworfen worden. §. 1176. Gegenden, welche dünn bevölkert sind, werden leicht erobert, sind aber in der Regel sehr schwer zu behaupten, weil der eindringende Feind seine Kräfte nach vielen Seiten hin verthei- len muß, oft Mangel an Mundvorräthen leidet, und daher leicht

6. Die römische Kaiserzeit und die Germanen - S. 25

1915 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Die Germanen: Verfassung. Gefolgschaft. Lebensweise 25 je nach dem Urteile dessen, dem sich die Jünglinge anschließen. Unter den Gefolgsleuten herrscht ein eifriger Wettstreit, wer bei ihrem Führer die erste Stelle einnimmt; unter den Führern, wem die meisten und tapfersten Mannen folgen. Sind sie in der Schlacht, dann bringt es dem Führer Schande, dem (Befolge nachzustehen, dem (Befolge, es dem Führer an Tapferkeit nicht gleich zu tun. (Einen Schimpf aber vollends für das ganze Leben und einen unauslöschlichen Makel bedeutet es, wenn einer den Führer überlebt hat und so aus dem Kampfe zurückgekehrt ist1; ihn zu verteidigen und zu schirmen, die eigenen Heldentaten seinem Ruhme zuzuschreiben, ist des (Befolgsmannen heiligste Pflicht. Die Führer fechten für den Sieg, das (Befolge für den Führer. Lebt der eigene Stamm lange müßig im Frieden, dann suchen zahlreiche edle Jünglinge Völkerschaften auf, die zu der Seit einen Krieg führen, denn ein ruhiges Leben ist diesem Volke wenig willkommen, ferner kann man inmitten von (Befahren leichter Ruhm erwerben, auch läßt sich ein großes (Befolge nur durch Raub und Krieg zusammenhalten. 4. Wohnungen und Lebensweise der alten Germanen. a) Die Anlage der Dörfer. Tacitus, Germania 16. Daß die Germanen durchaus keine Städte bewohnen2, ja daß sie nicht einmal aneinander grenzende Häuser dulden, ist hinreichend besannt. Ihre Dörfer legen sie nicht wie wir mit fortlaufend sich anreihenden Gebäuden an; vielmehr läßt jeder um sein Haus einen Platz frei, sei es zum Schutze gegen Feuersbrünste, sei es, weil sie nicht anders zu bauen verstehen, fluch Ittauersteine3 und Siegel gebrauchen sie nicht; sie nehmen zu allem nur rohe Balken ohne Rücksicht auf Schönheit und Gefälligkeit des Eindruckes. Lediglich einzelne Stellen bestreichen sie mit einer (Erdart, die so rein und glänzend ist, daß dort das Gebälk wie mit Bildern und Linienornamenten geschmückt erscheint. b) Wohnungen und Lebensweise der (Thauten. Plinius, Naturgeschichte Xvi 2.4 Dort (am (Dzean) wohnt ein elendes Volk auf hohen Ceröhügeln wie auf Bühnen, die von Menschenhand aufgeworfen sind nach den (Erfahrungen von der (Erhebung der höchsten Flut; darauf sind ihre Hütten 1 Beispiele aufopfernder Ittannentreue finden sich mehrfach in der antiken Literatur über die Germanen. 2 Die Abneigung der Germanen gegen das Wohnen in Städten wird vielfach bezeugt. 3 Das änderte sich zuerst in den Grenzgegenden, so bei den Alamannen, unter dem Einfluß römischer Vorbilder. 4 Nach L. Schmidt, Geschichte der deutschen Stämme Ii 67f.

7. Geschichte des Altertums - S. 30

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Griechische Geschichte. Erste Periode (bis 600), in ihren Familien, sondern mit ihren Kriegskameraden zusammen in Zeltgenossenschaften; diese gemeinsamen Mahlzeiten (Syssltien) zeichneten sich durch ihre Einfachheit aus (die schwarze Suppe). So sah Sparta wie ein stehendes Kriegslager aus. Seine Bürger waren kriegstüchtige, kraftvolle Männer; ihre Rede war unbeholfen, aber kurz und knapp („lakonische Kürze“). Gegen das Ausland schloß sich Sparta, aus Furcht vor dessen verweichlichendem Einfluß, streng ab. Diesem Zwecke diente auch der Gebrauch eisernen Geldes. Den Vorzügen der spartanischen Lebensweise stehen als Schattenseiten gegenüber die völlige Beherrschung aller Lebensinteressen durch den kriegerischen Staat, die Vernichtung jeder individuellen Freiheit, die Zerstörung des Familienlebens und die Vernachlässigung geistiger Bildung. Erklärlich wird diese Lebensordnung durch den Umstand, daß die einwandernden Dorier an Zahl viel geringer waren als die vornandene feindliche Bevölkerung Lakoniens; sie konnten also nur mit dem äußersten Aufgebot kriegerischer Kraft diese bezwingen. Die Spartaner glaubten später, daß ihnen die ganze Verfassung und alle ihre Einrichtungen von Lykurgos geschaffen seien; doch ist dieser keine geschichtliche Persönlichkeit, sondern gehört der Sage an. 25* 3. Begründung der spartanischen Hegemonie. Nachdem die dorischen Spartiaten sich zu Herren von Lako-nien gemacht hatten, gerieten sie in Kampf mit den gleichfalls dorischen Messeniern. Im ersten messenischen Kriege (im 8. Jh.) kämpften diese unter ihrem König Aristodemos und verteidigten vergeblich die Bergfeste Ithöme; im zweiten (im 7. Jh.) fochten sie unter dem sagenberühmten Volkshelden Aristömenes tapfer, aber schließlich unglücklich gegen die durch die Lieder des Tyrtaios begeisterten Spartaner. Nach dem Falle der Bergfeste Eira wurde Messenien unterworfen und die Bewohner zum großen Teil zu Heloten gemacht. Nun überwanden die Spartaner auch Arkadien undargos und gewannen so die Vorherrschaft im Peloponnes: die

8. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 55

1912 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Iii. Die deutsche Kultur von der Mitte des 9. bis zur Mitte des 11. Jh. 55 von demjenigen ihrer Aftervasallen abhängig. In dem Lehnswesen | lagen die Keime neuer Standesbildungen. Von dem Stande der! Ackerbauer, in dem eine große Zahl von Abstufungen der Abhängigkeit existierte und die freien Elemente mehr und mehr verschwanden, der sich aber, zumal unter den geistlichen Grundherren, in guten wirtschaftlichen Verhältnissen befand, begann sich zu sondern der Kriegerstand und der Bürgerstand der Städte. Jener wurde allmählich zum Ritterstande, seitdem der Kern der Heere aus den schwer gepanzerten Reitern bestand (Krieger, Vasall und Ritter erhielten also dieselbe Bedeutung); zu ihm gehörten auch die Ministerialen, persönlich unfreie, mit einem Lehen begabte Dienstmannen, die zum Waffendienst verpflichtet und berechtigt waren, also eine Art unfreier Adel. Der Bürgerstand der Städte, dessen Bedeutung auf den neuen Erwerbszweigen des Handels und der Industrie beruhte, war bestrebt, sich jeder Abhängigkeit zu entziehen. Diese soziale Gliederung in Bauern, Bürger und kriegerischen Adel hat die europäische Gesellschaft bis zur französischen Revolution beherrscht. 2. Die geistige Kultur. Die große Zeit Ottos I. rief auch auf geistigem Gebiet einen Fortschritt der Bildung hervor, der bei der geringen Leistungsfähigkeit des Laientums fast ausschließlich von den Geistlichen ausging und wieder an die Antike anknüpfte, so daß man von einer Ottonischen Renaissance sprechen kann. Sie erreichte ihre Höhe bezeichnenderweise in den Werken der Gandersheimer Könne Roswitha (Hrotsvit). Bei keinem deutschen Stamme war der Aufschwung so mächtig wie bei den für die neue Bildung am spätesten gewonnenen Sachsen, deren rühriger und weltkundiger Klerus hervorragende Männer aufweist. Von höchster Bedeutung aber sind die Frauen des Ottonischen Hauses (Mathilde, Adelheid, Theöphano, ferner die Töchter Heinrichs von Bayern, Gerb er ga, Äbtissin von Gandersheim, die Lehrerin der Roswitha, und die aus Scheffels Ekkehard bekannte Hedwig). Ihren Bestrebungen ist es zu danken, daß für die nächsten Jahrhunderte die Frauen der vornehmen Kreise den Männern an wissenschaftlicher Bildung überlegen waren. Außer den sächsi-

9. Vorderasien und Griechenland - S. 149

1874 - Leipzig : Teubner
- 149 — Erst in Doriskos wurde auch die Heeresmacht nach Völkern geordnet, und die Völker wieder wurden getheilt in Divisionen von 10,000 Mann, die Division in Bataillone von 1000 Mann. Das Heer bestand aus 47 Völkern, deren Tracht und Bewaffnung sehr verschiedenartig und zum größten Theil höchst unvollkommen war. Den Kern des Heeres bildeten die Truppen aus dem iranischen Hochlande, vornehmlich die Meder und die Perser selbst. Als das herrschende Volk zeigten die Perser vor allen eine große Pracht; sie strahlten über und über von Gold. Auf dem Kopse trugen sie sogenannte Tiaren, ungesteiste Hüte, auf dem Leib einen bunten Aermelrock, anzusehen wie eine Schuppenhaut von Stahl, ähnlich einer Fischhaut, an den Beinen Hosen; statt des Schildes hatten sie ein Geflecht, worunter der Köcher hing; ferner hatten sie kurze Speere, große Bogen und Pfeile von Rohr; dazu hing am rechten Schenkel ein Dolch vom Gürtel herab. Nur wenige der Völker waren den Griechen ähnlich gewaffnet. Die Inder aus dem äußersten Osten des Reiches trugen baumwollene Gewänder oder, wie Herodot sich ausdrückt, „Kleider, die von Bäumen gemacht sind", hatten Bogen von Rohr und Pseile von Rohr, und oben daran saß Eisen. Die s. g. östlichen Aethiopen aus Gedrosien waren meist wie die Inder gerüstet; aber auf dem Kopfe trugen sie die Stirnhäute von Pferden, die mitfammt den Ohren und der Mähne abgezogen waren, und die Mähne diente statt eines Busches, und die Ohren von den Pserden waren grad aufgesteift; als Schutzwaffe statt des Schildes führten sie eine Kranichhaut. Die Saken, ein skythischer Nomadenstamm, hatten auf dem Kopf einen fpitzen, grad in die Höhe stehenden Turban und hatten Hosen an; sie trugen Bogen, Dolch und Streitaxt. Die westlichen Aethiopen vom oberen Nil, „die kraushaarigsten Menschen aus der Welt", hatten Pardel-uud Löwenfelle um und führten vier Ellen lange Bogen, welche aus dem Blüthenstengel des Palmbaums gemacht waren, dazu kleine Pfeile von Rohr, auf welchen statt der Eisenspitze ein scharfer spitzer Stein saß; außerdem trugen sie Speere mit einem zugespitzten Antilopenhorn und be-

10. Das Mittelalter - S. 4

1913 - Leipzig : Voigtländer
Die Vorgeschichte der Deutschen. fhrten das Wort- durch Murren wurde Mifallen, durch Zusammen-schlagen der Waffen Beifall bezeigt. Surften Hn der Spitze der (Baue standen die 5 rsten (Vordersten, Vor-nehmsten); sie wurden aus den angesehensten und erfahrensten Mnnern gewhlt. Fr den Krieg wurde der Tapferste der Fürsten als Heerfhrer herzge oder Herzog des Stammes auf den Schild erhoben". Bei manchen Stmmen behielten die herzge und ihre Nachkommen die Herrschaft Könige dauernd; sie wurden Könige. Die Könige fhrten den Oberbefehl im Kriege, beriefen und leiteten die Volksversammlung, waren die obersten Richter und ernannten die Vorsteher und Richter der einzelnen Bezirke. Waffen 7. Heerwesen. Auerhalb des Hauses ging der Germane stets bewaffnet einher; erst durch Verleihung der Waffen wurde der Jngling zum Manne. Ris Rngriffstvaffen dienten besonders die Keule und der Hammer, der Speer (Ger) und das Schwert, als Schutzwaffe der Schild. Den Kopf bedeckten manche Vlkerschaften mit Tierfellen. Rn einem Stammeskriege nahm jeder wehrhafte Freie teil; das Rufgebot smt-fieer&amt licher wehrfhiger Männer hie der Heerbann. Zuweilen begleitete die (Befolg. Fürsten ein (Befolge von Jnglingen, die sich freiwillig ihnen angeschlossen hatten, als Ehrenwache im Frieden, als treu ergebene Schutzwehr im Kampfes. Kriege. Die Heeresabteilungen stellten sich keilfrmig auf; die Der-roe e wandten (Sippschaften) standen beisammen. Mit drhnendem Schlacht-gesang rckte man in den Streit. Gewaltig war der Rnsturm der Germanen; doch konnten sie Hitze und Durst nicht lange ertragen. In Wagenburg der Nhe der Kmpfenden stand die Wagenburg. hier befanden sich die Rngehrigen der Streiter; zuweilen brachten die Frauen durch ihre Bitten eine wankende Schlachtreihe wieder zum Stillstand. treten 8. Totenbestattung. Die Toten wurden verbrannt oder be-beftattung grakcn gaf> matl ihnen Td ffen, Schmucksachen und sonstige Gerte mit in das Grab; mit dem gefallenen Krieger oerbrannte man zuweilen auch sein Streitro. Die Grabsttte wurde innen mit Steinen verkleidet und uerlich durch einen schlichten Rasenhgel bezeichnet; in Denkmlern erblickte man eine Last fr den Toten. Wehklagen und Trnen gab man bald auf, langsam Betrbnis und Leid. 4. Religion. an 1. Die Religion der Germanen ging von der Verehrung bm Naturkrfte aus, sah aber in den Naturgottheiten dann auch sittli-5' Mchte; sie spiegelt die kampfesfrohe Kraft und das sinnige Gemt s
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